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Sallgast - Amt Kleine Elster

Sallgast, südöstlich von Finsterwalde, liegt im Ursprungsgebiet der Kleinen Elster, das einst 42 Quellen umfaßte, inmitten ehemals ausgedehnter Sümpfe. Dort entstand um das 12. Jh. eine Wasserburg. Der Ortsname leitet sich aus dem Wendischen her, dort heißt Sallgast "Zalgozdz" und bedeutet "Trockener Wald". Um 1290 ist die Ankunft der Ritter Friedrich und Burchard von "Solgast" im Ort Sallgast belegt. Im 30-jährigen Krieg wurde die Sallgaster Burg belagert aber nicht erobert. Das gesamte Dorf jedoch wurde 1633 ausgeplündert und niedergebrannt.

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Im 7-jährigen Krieg gerieten die Bewohner abermals an den Bettelstab. Vor etwa 100 Jahren wurde der Park in seiner heutigen Form angelegt. Da sich die Zahl der Bewohner Sallgast’s durch den aufkommenden Abbau der Kohle erhöhte, mußte 1912 ein weiteres Gebäude für die Schule gebaut werden. Unter Federführung von Pfarrer Geese wurde im September 1989 eine Eingabe an den damaligen Staatsrat der DDR verabschiedet , die viele Sallgaster unterzeichneten. Es hieß in der "Eingabe 89" unter anderem: "Wir fordern in diesem Fall die wirtschaftliche Ausbeute durch den Braunkohlenabbau ernsthaft gegen die ökologischen Schäden sowie die sozialen Auswirkungen abzuwägen." Wenn es möglich ist eine Autobahn vom Tagebau auszusparen, warum nicht auch ein Dorf und einen wertvollen Park? Der Kampf um die bloße Existenz des Dorfes begann und verband sich mit dem Kampf um Demokratie. Unterstützung fanden die Bewohner bei dem Bischof der Evangelischen Kirche Berlin/ Brandenburg. Beim ersten Sallgaster Friedensgebet am 2.10.89 signalisierten anwesende Vertreter der Kreisbehörden Verständnis für die Bürgerforderungen. Die Presse berichtete umfangreich von der Demonstration am 27.1.90. An diesem Tag stellten die Sallgaster Transparente und Schrifttafeln zwischen Dorf und Tagebaukante um die Grenze zu markieren, die der Bagger nicht überschreiten durfte.

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Der 28.6.90 wird für die Gemeindegeschichte von bleibender Bedeutung sein. Der Braunkohlenbetrieb entschloss sich auf den Abbau in Sallgast zu verzichten Die Kirchenglocken läuteten an diesem Tage eine ganze Stunde. "Sallgast ist gerettet!" Sallgast- ein schönes Dorf – mit seinen angrenzenden Wäldern, lädt immer wieder zum Spaziergang ein. Besonderer Beliebtheit erfreut sich das Schloß. Angelegt als mittelalterlicher Rittersitz, erhielt es im 16. Jh. seine heutige Gestalt. 1966 öffnete hier ein Restaurant, das bis zum heutigen Tage durch seine gute Küche weithin bekannt ist. Mittelpunkt des Ortes bildet der neugestaltete Dorfplatz mit Springbrunnen, auf dem 5 Motive Sallgaster Sagen dargestellt sind. Aber nicht nur das Sallgaster Zentrum hat sich verändert. Der Neubau der Sparkassenfiliale, der Neubau des Feuerwehrgebäudes und des Ausbau der Turnhalle brachten Verbesserungen für die Sallgaster Bürger, und die Sportvereine. Ein besonderer Höhepunkt im Gemeindeleben stellt das traditionelle Parkfest dar. Besondere Anziehungspunkte bilden dabei das Floßfahren auf dem Seerosenteich, zahlreiche Schausteller, Livemusik, sowie ein großes Abschlußfeuerwerk.

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